Lilly Mc Fly
Steckbrief
Spitzname: Püppi, Ömchen
Geburtstag: 13.02.2010
Einzug: mit 8 Wochen
Reise über die Regenbogenbrücke: 14.06.2022
Lieblingssnacks waren: Möhren, Welpenschühchen
Lieblingsjahreszeit war: Sommer
Hobbies waren: reisen, futtern, apportieren, Suchspiele,
schwimmen, Stand up Paddling, schlafen, sonnenbaden, spielen, Distanztraining, Hasen beobachten, beim Rasen mähen im Weg liegen, Stehbäder im Gartenteich, kuscheln
Mein Name war Lilly - Lilly McFly
Ich war eine schwarze Labradordame und bin im Alter von 12,5 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen.
Geboren wurde ich einen Tag vor Valentinstag, als Tochter von Mama "Ella" und Papa "Buddy". Mama Ella war schwarz und Papa Buddy war gelb. Ich hatte 5 Schwestern und 2 Brüder. Wir waren alle schwarz.
Wie das geht, bleibt mir ein Rätsel - da musst du Sanni fragen - die hat da nämlich Ahnung von. Papa war bei meiner Geburt dabei und lebte mit Mama und Levie meiner Schwester zusammen. Meine Eltern führten nämlich eine Bilderbuch-Ehe. Deswegen habe ich meine ersten Lebenswochen auch bei beiden Elternteilen verbracht.
In Sannis Rudel kam ich mit 8 Wochen, ich war die letzte in meinem Wurf - irgendwie wollte mich niemand haben - kannst du dir DAS vorstellen?
Na und eigentlich wollte Sanni gerne einen braunen Rüden, aber sie fand die Homepage meiner Eltern so toll, dass sie an einem Sonntag dachte, Kaffee trinken und schwarze Welpen gucken ist auch prima. Na und 3-mal darfst du raten, wie der Sonntag endete...ich hab sie natürlich mit meinem Charme sofort um die Pfoten gewickelt und mit meinem gelben Halsbändchen (wie der Sonnenschein) und meiner kecken Art gleich verzaubert.
Und so bin ich sonntags dann nach Willich umgezogen. Ich hatte sogar mein eigenes Haustier - Emma ein Schlappohrkaninchen. Die war neben Sanni der eigentliche Boss im Rudel und hat mir beigebracht wie lecker Möhren sind. Deswegen bekam ich täglich mein Möhrchen und wenn es das nicht gab - Freunde! Dann wurde ich ungemütlich! Da hatte ich einen sehr langen Atem und konnte stundenlang vor dem Kühlschrank sitzen und selbigen hypnotisieren...bis sie sich dann erbarmte und mir mein Möhrchen reichte.
Ich war der Grund, warum Sanni Hundetrainerin wurde. Sie sagt, dafür ist sie mir ewig dankbar - keine Ahnung was sie damit nun wieder meint...
Ich besuchte natürlich mit ihr erst mal die Welpengruppe in einer Hundeschule. Das war toll. Als ich dann etwas größer wurde, dachte Sanni, sie könne mich alleine erziehen (sie meinte nämlich, sie hätte Ahnung von Fellnasen - wohl, weil sie vor mir schon 2 Schäferhunde hatte, die sie ausgebildet hat).
Nun was soll ich sagen? 1. kommt es anders und 2. als man denkt - weit gefehlt also - denn Hund ist ja nicht gleich Hund. Warum gibt es denn sonst bitte unterschiedliche Rassen mit unterschiedlichen genetischen Veranlagungen? Jedenfalls ist sie mit mir ziemlich schnell an ihre Grenzen gestoßen, denn mit 7 Monaten habe ich ihr ganz schön zugesetzt. Immer wenn sie mich alleine gelassen hat, hab ich mir solche Sorgen um sie gemacht, dass ich nur noch raus aus der Wohnung wollte und weil ich das nicht geschafft habe, habe ich selbige eben zerlegt. Ja ihr lest richtig. Ich war so gefrustet, dass ich meine Hütte so zerlegt habe, dass Sanni sagte, es sähe aus als hätte jemand ne Handgranate ins Haus geworfen. Ich weiß zwar nicht, was das ist, aber so ein Teil muss ne ganz schöne Wucht haben.
Außerdem bin ich Sanni auf Schritt und Tritt gefolgt - das hat sie zwar genervt, aber ich musste ja schließlich ordentlich auf sie aufpassen - denn du weißt ja, die meisten Unfälle passieren im Haushalt.
Und dann hat Sanni sich gedacht, hier stimmt was nicht - und sie sollte Recht behalten. Also landete ich mit ihr im Einzeltraining wieder in der Hundeschule. Hier wurde ich "getestet" und mal richtig unter die "Lupe" genommen. Und dann gab es für Sanni ganz viele Aufgaben, die sie umsetzen sollte, denn MEIN unerwünschtes Verhalten war gar nicht das "Problem". Das "Problem" war Sanni selbst - sie hat mich und mein Verhalten einfach nicht verstanden. Menschen sind eben schon komisch...
Nun denn, es folgte eine harte Zeit für Sanni, weil ich natürlich meine Rituale und Gewohnheiten nicht einfach ändern wollte ohne zu diskutieren. Ich war aber dennoch sehr froh, über die ihr gestellten Aufgaben. Denn ich hatte täglich mehr das Gefühl, dass sie langsam versteht, mit wem sie es zu tun hat. Das tat mir sehr gut und ich hatte dann gar keine Lust mehr zu diskutieren und ich war froh, dass sie mir so viele Aufgaben abgenommen hat. Denn sein wir doch mal ehrlich, welcher Hund will schon für alles und jeden die Verantwortung übernehmen, das ist nämlich voll anstrengend. Endlich konnte ich einfach mal Hund sein und mich in meinem Bett zurücklehnen und richtig abschalten ohne permanent auf alles und jeden aufpassen zu müssen. Sie hat dann ganz tolle Sachen mit mir gemacht - die alle zu meinen Hobbys geworden sind...
Ganz selten hatte ich noch Momente, wo ich einfach kein Bock hatte zu gehorchen...langsam kam ich eben in das gemütliche Alter. Hey da wird man eben mal etwas langsamer. Wenn ich so rumtrödelte und die Ohren auf Durchzug stellte, nannte Sanni mich immer "Fräulein" - alter Schwede, dann wußte ich, dass ich doch lieber hören sollte. Wenn ich im Training toll mitarbeitete, nannte sie mich "Püppi". Dann gab es meistens Kekse...und ich liebte Kekse!
Mit Sanni habe ich auch zusammen den Rotzlöffel "Connor" erzogen. Ich sage euch, das war manchmal ganz schön anstrengend. Manchmal wurde es mir aber echt zu viel, dann war ich immer froh, wenn Sanni das gleich bemerkte und eingriff und das regelte - ist ja schließlich auch ihr Job. Die Chefin hat das Sagen! Connor war eine kleine Granate, sehr selbstsicher und ließ sich von mir nur schwer beeindrucken. Na ja, ich war eben auch sehr, sehr nett. Manchmal lernte er aber auch sehr gut von mir, er beobachtete sehr genau, Sanni war immer wieder beeindruckt - wie toll er sich gerade die guten Sachen von mir abschaute.
Meine Hobbys waren neben dem Schwimmen, Dummytraining, Reizangeltraining, Nasenarbeit, Gartenarbeit und auch das Distanztraining. Mein absolutes Favorite war aber das Jollyegg. Davon hatte ich gleich 3 Stück. Da gab es für mich keine Freunde. Wenn jemand mitspielen wollte, zogen die anderen den Kürzeren. Ansonsten war ich wirklich sehr vielseitig und war für jeden Spaß zu haben! Seit 2020 hatte ich ein neues Hobby nämlich das Stand up Paddling. Ich war ein wahres Naturtalent.
Ich liebte es, den Jungs da draußen schöne Ohren zu machen, das beherrschte ich ziemlich gut...blöd war nur, wenn die Jungs dann so drauf "abfuhren", dass sie gleich Liebe wollten - ICH wollte nur nur spielen!
Gesundheitlich hatte es mich echt blöd erwischt - ich war EIC affected und auch an Epilepsie erkrankt. Meine Leber war seit meiner Kindheit auch nicht die Beste. Ende 2020 hatte ich ne ziemlich große Operation, weil bei einem Routinecheck einige Mastzellentumore gefunden wurden. Ich steckte das alles aber ziemlich gut weg und ich war natürlich mordsmäßig froh, das Sanni und Connor dann nicht mehr von meiner Seite wichen und mich unterstützten.
Und das sagt Sanni noch heute über mich:
"Wäre Lilly ein Mensch gewesen, wäre sie ein Mädchen, dass nicht mit Puppen spielt, sondern eher Spass auf Bolzplätzen oder beim Auto schrauben gehabt hätte.
Lilly mochte Welpen und Junghunde sehr gerne und war ganz vorsichtig mit den "kleinen" Fellnasen. Die erwachsenen Artgenossen fand sie natürlich auch super - da konnte sie dann mal so ordentlich "rockern". War Lilly in ihrem "Arbeitsmodus" konnte sie nichts davon abhalten. Dann wurde gearbeitet.
Es dauerte schon eine Weile, bis man sie zur Weißglut trieb- dann konnte sie aber bestimmend sein und auch mal "austeilen" - war aber selbst dabei noch wahnsinnig nett.
Langsam kam mein schwarzes Engelchen in ihre "ruhigeren" Jahre und sie liebte es im Winter vorm Kamin zu dösen oder im Sommer in der prallen Sonne zu liegen. Sie wurde ruhiger und noch gelassener und sie schaltete hier und da auf "Durchzug".
Typisch Labbi spielte und tobte sie sehr körperlich und freute sich riesig, wenn sie mit ihres gleichen toben konnte. Lilly war im Training in vielen Bereichen eingesetzt - sei es, dass Sie zeigen konnte, was bei der Dummyarbeit alles möglich ist und was jeder mit seinem Vierbeiner erreichen könnte oder bei Junghunden, zum testen anderer Fellnasen oder aber auch in Einzelgesprächen - für Menschen die Angst vor Hunden haben und diese gerne verlieren wollten.
Der Abschied von Lilly war für Connor und mich sehr schlimm, wir haben beide lange darunter gelitten. Sie war in den schwersten und dunkelsten Stunden bei uns und hat uns immer wieder Kraft gegeben. Es vergeht nach wie vor kein Tag ohne Gedanken an dieses besondere Hundekind."
Ich grüße dich von der anderen Seite der Regenbogenbrücke - High Paws!
deine
Lilly McFly